Schule macht stark

Wir kooperieren mit dem Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation

Internationale Schulleistungsstudien wie PISA und TIMSS zeigen es immer wieder: Die Leistungen von sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern sind immer noch weniger gut als die anderer Schülerinnen und Schüler im gleichen Alter. Die gemeinsame Initiative von Bund und Ländern zur Unterstützung von Schulen in sozial schwierigen Lagen soll dazu beitragen, das zu ändern.

Alle Schulen stehen vor der Herausforderung, ihren Schülerinnen und Schülern passende Bildungsangebote bereitzustellen, sie individuell zu fördern, ihre Talente zu entdecken und sie zu höheren Leistungen anzuspornen. Für Schulen in schwierigen sozialen Lagen in der Stadt aber auch auf dem Land ist diese Herausforderung besonders groß. Die Lehrerinnen und Lehrer leisten für ihre Schülerinnen und Schüler oft sehr viel: Sie gestalten Unterricht, motivieren und unterstützen ihre Schülerinnen und Schüler, wenn schwierige familiäre oder soziale Rahmenbedingungen dafür sorgen, dass das Lernen in den Hintergrund tritt. Sie müssen mit sehr unterschiedlichen Leistungsniveaus umgehen und trotzdem dafür sorgen, dass alle Schülerinnen und Schüler die notwendigen Kompetenzen erlangen, die für die gesellschaftliche Teilhabe erforderlich sind.

Besondere Anforderungen und besonderes Engagement brauchen besondere Unterstützung. Deshalb bedarf es neben den bereits ergriffenen Maßnahmen einer gemeinsamen Aktion von Bund und Ländern, um Schulen in sozial schwierigen Lagen bei der Bewältigung ihrer Aufgaben zu unterstützen. Das Ziel dieser Initiative stimmt mit den Entwicklungszielen unserer Schule in vielen Punkten überein. Daher haben wir uns entschlossen, an der Initiative als eine von sechs Brandenburger Schulen teilzunehmen.

Ziele des SchuMaS-Forschungsverbundes

• gemeinsame Schul- und Unterrichtsentwicklung von Wissenschaft und Praxis an deutschlandweit 200 Schulen in sozial herausfordernden Lagen über einen Zeitraum von 5 Jahren

• (Weiter-)Entwicklung von wirksamen und praxisbewährten Ansätzen der Schulund Unterrichtsentwicklung, die nach 5 Jahren auf weitere Schulen übertragen werden können

• Wissenschaft und Schulpraxis begegnen sich auf Augenhöhe und sollen voneinander lernen

• Der Forschungsverbund will die systematische und strategische Entwicklung der Schulen begleiten und unterstützen

Kernziele auf Ebene der Schülerinnen und Schüler:

• Steigerung der sprachlichen und mathematischen Basiskompetenzen, der Lernmotivation und der sozialen Kompetenzen

 

SchuMaS setzt an vier thematischen Handlungsfeldern an: es gilt:

1. den Unterricht weiterzuentwickeln – mit einem besonderen Fokus auf Mathematik und Deutsch,

2. das an den Schulen tätige pädagogische Personal noch gezielter zu qualifizieren und dabei die spezifischen Bedingungen von Schulen in sozial herausfordernder Lage in den Blick zu nehmen,

3. die Schulen als Organisation, die Schulkultur und das Führungshandeln weiterzuentwickeln und

4. das Lernen außerhalb des Unterrichts und die Unterstützung im sozialen Umfeld zu fördern.

 

Unterrichtsentwicklung Deutsch und Mathematik

· Ziel ist, durch umfassende Unterrichtsentwicklung in den Fächern Deutsch und Mathematik die mathematischen und sprachlichen Basiskompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu steigern

· Fachspezifische Module (z. B. Leseflüssigkeit, sprachbildender Mathematikunterricht) und fachübergreifende Module (z. B. Klassenmanagement))

· Schulstufenspezifische Module für die Primar- und die Sekundarstufe

· Neben Klassenmanagement, kognitiver Aktivierung und Umgang mit Heterogenität auch Diagnose und Förderung von Basiskompetenzen

 

Professionalisierung des pädagogischen Personals

· Ziel ist, die Lehrer*innen durch fachübergreifende Weiterqualifizierung darin zu unterstützen, mit den unterschiedlichen Herausforderungen an Schulen in sozial schwierigen Lagen umzugehen

· Professionelle Kompetenz entwickeln: Hierzu gehört das professionelle Wissen, die Stärkung sozialer Fähigkeiten sowie die Förderung positiver Erwartungen an die Lernenden. Weiterhin sollen die im Kollegium bestehenden fachlichen und sozialen Ressourcen durch eine gestärkte Kooperation besser genutzt werden.

· Gelingenden Umgang mit Belastungen fördern; d. h. die Lehrer*innen darin unterstützen, angemessen und schonend mit ihren persönlichen Ressourcen umzugehen · Unterstützung bei der Nutzung von Daten für die schulische Entwicklungsarbeit

 

Schulentwicklung und Führung

· Ziel ist eine systematische und nachhaltige Entwicklung von Visionen und Zielen (Leitbildentwicklung), von schulischen Strukturen und Prozessen sowie eine Reflexion der eigenen Organisationskultur (einschließlich Normen, Werte und Haltungen) – anders ausgedrückt: die sogenannte „Schulentwicklungskapazität“ soll gestärkt werden

· Schulorganisatorische Perspektive: Entwicklung organisationaler Merkmale, die für die Schulentwicklung besonders bedeutsam sind (z. B. schulinterne Formen der Qualitätssicherung und Zielüberprüfung, partizipative Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse )

· Schulkulturelle Perspektive: der Umorientierung von (latenten) Beschränkungs- und Defizitorientierungen zu Möglichkeits- und Gelingensorientierungen

· Schulleitungsperspektive: Führungspraxis, die durch das eigene Vorbildverhalten, intellektuelle Anregung und ein motivierendes, unterstützendes und einbindendes Verhalten auf die Veränderung von Norm- und Wertvorstellungen und Zielen der an Schule beteiligten Akteure fokussiert

 

Außerunterrichtliches Lernen und Sozialraumorientierung

· Ziel ist durch eine gute Vernetzung der Schulen mit ihrem sozialräumlichen Umfeld die Grundvoraussetzung dafür zu schaffen, bestmögliche Lern- und Bildungschancen für die Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten

· Schulen als Vernetzungszentren bündeln Angebote für Kinder, Jugendliche und ihre Familien

· Verbesserung der Qualität außerunterrichtlicher Angebote, etwa im Ganztagsbereich (z. B. durch Aufzeigen von Möglichkeiten deren Evaluation)

· Unterstützung des Prozesses hin zu einer gewinnbringenden Passung von Schule und qualitätsvollen Kooperationspartnern (von der Bedarfsanalyse über Aktivierung bis zur Qualitätskontrolle)

· Die Familien – konkret: die Erziehungsberechtigten – werden aktiviert, um sie in der Begleitung der Bildungslaufbahnen ihrer Kinder zu stärken

· Verzahnung von unterrichtlichem und außerunterrichtlichem Lernen